Pfarrer zeigt auf

Bettel-Banden aus dem Osten werden immer aggressiver

Salzburg
11.04.2010 18:11
Die Bettler in Salzburg werden immer aggressiver und frecher. Vor wenigen Tagen klopfte sogar einer beim Pfarramt in Lehen an und jammerte, er brauche ein paar Euro. Die Polizei sagt den bestens organisierten Banden aus dem ehemaligen Ostblock jetzt den Kampf an. Es wird verstärkt kontrolliert. Wird jemand drei Mal beim Betteln erwischt, wandert er für längere Zeit ins Gefängnis.

Der Pfarrer von Lehen, Ewald Hartmann, schlug vor wenigen Tagen bei einem Stadtteilgespräch der Polizei mit der Bevölkerung Alarm. "Sie betteln vor der neuen Bibliothek, vor der Sparkasse und vor mehreren Geschäften. Neulich klopfte sogar einer beim Pfarramt an", empörte sich Hartmann. Er habe auch beobachtet, dass die bettelnden Frauen ihr Geld regelmäßig bei den Lenkern von zwei Mercedes-Limousinen abgeben mussten.

Bettler in Banden organisiert
Salzburgs Polizeichef Manfred Lindenthaler bestätigt, dass die Bettler in Salzburg allesamt in Banden organisiert sind. "Die werden in der Früh mit Bussen in die Stadt gebracht und am Abend wieder abgeholt. Die Hintermänner schauen alle zwei Stunden vorbei und kassieren das Geld ein. Auf die Straße geschickt werden vor allem Kinder, Behinderte und Frauen."

Rasch die Polizei rufen
Während Pfarrer Ewald Hartmann den Menschen rät, den Bettlern eine Wurstsemmel statt Geld anzubieten, fordert Lindenthaler zum Alarmieren der Polizei auf. "Wenn wir jemanden auf frischer Tat erwischen, nehmen wir ihn sofort mit auf die Dienststelle. Es gibt eine Anzeige. Beim zweiten Mal ist eine Geldstrafe fällig. Beim dritten Mal wandern sie hinter Gitter." Er selbst habe bereits einen Bettler am Kapuzinerberg festgenommen. Lindenthaler kündigte für die nächsten Wochen verstärkte Kontrollen an. "Wir bekommen das Problem in den Griff."

Kronen Zeitung
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